Wie ich meine Leidenschaft fürs Surface Pattern Design fand

Wie ich meine Leidenschaft für das Surface Pattern Design fand

Es führen viele Wege nach Rom – und auch zum Beruf des Designers. Hier möchte ich beschreiben, wie mein Weg zur Surface Pattern Designerin aussieht und dich mit auf die Reise nehmen. In diesem Artikel möchte ich meine Geschichte teilen, wie ich Designerin und Illustratorin wurde.

Von der Projektmanagerin zur Designerin – Meine Karrierewende

Meine Geschichte geht los wie bei vielen Kreativen: Ich malte und bastelte als Kind liebend gern. Nach der Schule hatte ich das Gefühl, zwei Seelen in meiner Brust zu haben, wie Faust so schön sagte: einerseits die Liebe zum kreativen Gestalten, andererseits das Interesse am Lernen und Verhalten des Menschen. Da ich Angst hatte, dass ich weder an einer Kunsthochschule aufgenommen werden würde noch von einem kreativen Beruf leben könnte, entschied ich mich für ein Studium in Pädagogik und russischer Philologie. Nach dem Studium arbeitete ich im Projektmanagement eines Großkonzerns. Doch der Wunsch, meine kreative Seite auszuleben, wurde immer stärker. Also machte ich ein nebenberufliches Fernstudium als geprüfte Grafikdesignerin, während dem ich bereits meinen ersten Auftrag für die Corporate Identity einer Anwaltskanzlei bekam. Nach dem Studium entschloss ich mich dann, in den neuen Bereich zu wechseln. Ich hatte ein Bewerbungsgespräch bei einer IT-Firma als Grafiker und bekam noch im Gespräch die Zusage für den Job. Da die Zeit drängte, musste ich schnell kündigen.

Leider platzte der neue Job in letzter Sekunde. Mein Job war bereits gekündigt und ich stand etwas ratlos und enttäuscht da. Ich entschied mich, mich selbstständig zu machen und zweigleisig zu fahren: Grafikdesign und IT-Projektmanagement. Das war für mich ein mutiger Schritt und ich war voller Elan und Tatendrang.

Erste Schritte in der kreativen Welt: Ein Praktikum bei der Traum-Agentur

Allerdings merkte ich schnell, dass ich gar keine Lust mehr auf IT-Projektmanagement hatte. Ich fühlte mich nicht erfüllt. Ich wollte mich ausschließlich und vollkommen mit Grafikdesign beschäftigen! Außerdem benötigte ich unbedingt mehr praktische Erfahrung im Bereich Grafikdesign. Nicht als Einzelkämpfer, sondern in einem Team mit erfahrenen Designern. Also bewarb ich mich bei einer Agentur für ein Praktikum und hatte dabei unglaublich viel Glück. In dem kleinen, engagierten, supertollen Team durchlief jeder den kompletten Gestaltungsprozess inklusive Druckabstimmungen in der Druckerei. Ich konnte so viel lernen. Ich war überglücklich, als ich nach zwei Monaten Praktikum festangestellt bleiben durfte. Meine erste Etappe auf meinem kreativen Weg hatte ich genommen.

Zwischen Windeln und Skizzen eine Bestandsaufnahme

Zwei Jahre später kamen meine beiden Kinder kurz hintereinander auf die Welt. In der Elternzeit durfte ich meine Kunden aus der Selbständigkeit weiterhin betreuen und blieb somit in Übung. Ein Geschäftspartner brachte mich zudem noch auf die Idee, eine neue Tätigkeit mit in mein Portfolio aufzunehmen: Ich arbeitete als Sketchnote-Trainerin. Diese Technik und das Arbeiten mit den Teilnehmern fand ich unheimlich erfüllend. Was für eine großartige Verquickung von Zeichnen, Lehr-Lern-Forschung und Coaching! Es war faszinierend, dass ich anderen Menschen meine Freude am Zeichnen und Malen weitergeben konnte und mir gefiel der Austausch mit ihnen.

Was möchte ich wirklich machen? Analyse der eigenen Leidenschaften, finanzstarken Wunschkundens und der persönlichen Fähigkeiten.

Während Corona gab es wie bei so vielen anderen Menschen auch erst einmal einen Stillstand bei mir. Das verschaffte mir Zeit, eine Bestandsaufnahme zu machen und um mich zu fragen, wie es nach meiner Elternzeit weitergehen würde. Gehe ich in die Agentur zurück? Mache ich mich wieder selbständig? Waren Grafikdesign und Sketchnotes überhaupt noch das, was ich machen möchte?

Wie mich das Lesen eines Marketing-Buchs zum Surface Pattern Design brachte

Im März 2021 hatte ich dann ein Schlüsselerlebnis: Ich las gerade das Buch „In eigener Sache“ von Sébastien Bonset. Darin war ein Beispiel für eine erfolgreiche Online-Präsentation einer Illustratorin. Ich besuchte die Webseite der Illustratorin und mir blieb der Atem weg. So etwas hatte ich vorher noch nie gesehen: wunderschöne Bilder und Muster in Aquarelltechnik in einer faszinierenden Kombination mit Tuschestrichen und einem Hauch Vintage. Die Muster waren auf Produkten wie Servietten, Etiketten und vielem mehr zu sehen. Das alles nannte sich Surface Pattern Design. Ich war so begeistert, dass alles in mir vibrierte. Das wollte ich auch machen! Unbedingt! Mir gefiel der Gedanke, dass ich meine Freude am kreativen Gestalten und Illustrieren mit dem Bewusstsein verbinden könnte, dass meine Kunst auf Produkten von anderen Menschen tatsächlich genutzt würde. Dass sie beispielsweise ein Geschenk in einem Papier verpacken, dessen Muster ich gestaltet habe und welches ihnen und dem Beschenkten ein Lächeln ins Gesicht zaubert. Ich war einige Tage sehr aufgewühlt, wachte nachts auf und dachte über diese neue Weggabelung in meinem Leben nach. Ich war so aufgeregt und gleichzeitig überwältigt. Ich hatte herausgefunden, wie mein neuer Schwerpunkt hieß.

P.S.: Bei der Illustratorin, die diese Begeisterung in mir auslöste, handelte es sich um Ohn Mar Win

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Janina Steger lächelnd

Illustratorin, Designerin und Gründerin des Designstudio Philografina. Neben Grafikdesign, Infografiken und Illustrationen für Unternehmen und Start-ups liebe ich es, bunte und verspielte Muster in verschiedenen Techniken zu gestalten. Die
Freude an der Vielfalt kreativer Möglichkeiten möchte ich gerne mit dir teilen.

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