Der Juni war so ein bunter, aufregender Monat! Nach einem ausgedehnten erholsamen Urlaub auf Menorca fand ich meine verloren geglaubte Inspiration wieder. Außerdem gewann ein Projekt, an dem ich letztes Jahr gearbeitet habe, die Comenius Medaille für pädagogisch, inhaltlich und gestalterisch herausragende Bildungsmedien.
Langersehnter Urlaub auf Menorca
Tatsächlich haben wir mit unserer vierköpfigen Familie noch nie eine gemeinsame Flugreise unternommen. Ich habe uns einfach nie an einem Hotelpool gesehen, wo bereits morgens die Liegen mit Handtüchern reserviert sind und sich abends die Leute am Buffet drängen, um sich Baked Beans auf den Teller zu schaufeln. Ja, das sind natürlich alles Vorurteile. Und Überzeugungen, dass Flugreisen möglichst vermieden werden sollten, um das Klima zu schonen. Aber das ist ein anderes Thema.
Letztes Jahr haben wir uns jedenfalls gedacht: Zeit für eine große, erholsame Reise! Eine Auszeit für die Eltern und eine Rundumbetreuung für die Kinder. Also ab ins Reisebüro und für die diesjährigen Pfingstferien ein Familienhotel auf Menorca gebucht!
Und was soll ich sagen – es war wirklich traumhaft! Angefangen von dem herrlichen Blick aus unserem Fenster auf das Meer, über die entspannten Menschen auf der Insel, das tolle Freizeitangebot und die schönen Städtchen auf der Insel, war es wirklich ein super schönes Erlebnis. Ehrlich gesagt bin ich noch nie so erholt aus dem Urlaub zurückgekommen. Und wer Kinder hat, weiß, wovon ich rede!
Auch was die Inspiration angeht, war die Insel eine Wonne. So viele Blumen, Muster und schöne Details überall (ich bin ein großer Fan von ausgefallenen Kanaldeckeln – schrullig? Ja!). In meinem Kopf schwirrten ständig neue Musterdesigns herum, mein Notizbuch füllte sich mit Ideen und Kollektionsteilen. Also definitiv eine Reise, die noch lange nachklingt.
Inspiration, wo bist du? Ah, dort. Zum Glück.
Als wir dann aus unserem Traumurlaub zurückkamen, stieß ich auf das, was man gemeinhin als Kreativitätsblockade bezeichnet. Trotz einer Fülle von Aufgaben und wunderbaren Kundenprojekten fand ich in den kostbaren Momenten, die ich sonst kreativ nutzte (zum Malen oder Basteln), kaum Inspiration. Wie ein fieser kleiner buckliger Troll saß diese Blockade in meinem Kopf und sagte mir gemeine Dinge, nach denen ich überhaupt keine Lust mehr hatte, etwas Kreatives zu beginnen. Kein schönes Gefühl, muss ich sagen. Immerhin konnte ich in dieser Zeit viele langweilige Dinge erledigen (Hallo Prokastination – ich weiß, dass man so eine Blockade nur überwinden kann, wenn man sich wieder an die Arbeit macht). Im Nachhinein muss ich das positiv sehen.
Zum Glück bin ich dann in unserer Stadtbücherei über ein Buch gestolpert, das diese Blockade gelöst hat: „Entfessle deine Kreativität“ von Pam Grout. Eigentlich für 52 Wochen voller verrückter Unternehmungen gedacht, las ich es in einem Rutsch durch und pickte mir die Ideen heraus, die mir am besten gefielen. Angefangen habe ich dann mit einem Kreidemandala auf dem Platz vor unserem Haus.
Seitdem fließt die Kreativität wieder und ich konnte eine neue Illustrationsserie ins Leben rufen, aus der ich auch eine Kollektion entwickeln möchte. (Ob ich nächste Woche Kekse in Form von Körperteilen backe, weiß ich noch nicht. Aber ich werde mich auf jeden Fall an einem Rap-Song versuchen). Ich bin also wieder im Flow und ich genieße es.
Comenius Medaille für meine Klimawandel-Infografiken
Im vergangenen Jahr hatte ich die wundervolle Gelegenheit, für ein digitales Bildungsprojekt Infografiken über den Klimawandel zu erstellen. Die Inhalte über den Treibhauseffekt und die Auswirkungen des Klimawandels stehen nun als interaktive Unterrichtsmaterialien für Schüler der Sekundarstufe I und II auf dem Medienportal der Siemens Stiftung zur Verfügung.
Ich war sehr überrascht, als ich erfuhr, dass dieses Projekt die Comenius Medaille gewonnen hat, die für pädagogisch, inhaltlich und gestalterisch herausragende Bildungsmedien verliehen wird. Eine besondere Ehre, denn die Medaille wird jährlich nur an wenige Bildungsprodukte vergeben, die unter allen Einreichungen besonders herausragen. Nachdem ich die Mail meiner Kundin dazu gelesen hatte, musste ich vor Aufregung und Freude erst einmal quietschen („Was ist denn jetzt wieder Verrücktes passiert?“ fragte mein Mann von seinem Computer aus).
Für mich ist diese Auszeichnung deshalb so bedeutungsvoll, weil es meine erste Auszeichnung als Designerin überhaupt ist und weil mir dieses Projekt besonders am Herzen liegt. Zum einen natürlich wegen des Themas, das mittlerweile allgegenwärtig ist und nicht oft genug erwähnt, bebildert und ins Bewusstsein gerufen werden kann. Zum anderen, weil ich durch dieses Projekt meine Liebe zu Infografiken entdeckt habe und seitdem viele und gerne Aufträge in diesem Bereich annehme.
Wenn Du noch mehr Infografiken von mir sehen möchtest, schau Dich gern in meinem Portfolio auf meiner Seite um!
2 Antworten
Herzlichen Glückwunsch, Janina!
Nicht nur zur Medaille (Woooohoooooo! Wie cooooool!!!!) – auch zur Entscheidung, deine Vorurteile (oder eher Befürchtungen?) über Bord zu werfen und das Abenteuer Familienhotel zu wagen. Mit Familie zeigt es sich einfach immer wieder: flexibel bleiben und keine Angst vor neuen Herausforderungen zu haben.
Ich bin gespannt, was du als Nächstes aus dem Hut zauberst!
Lieben Dank, liebe Hille! Ja, Du hast absolut recht – flexibel und offen bleiben scheint das Geheimrezept für fast alles im Leben zu sein. 🙂
Alles Liebe!