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Die vier grundlegenden Musterdesign-Layouts im Surface Pattern Design

Die vier grundlegenden Musterdesign-Layouts im Surface Pattern Design

Beim Musterdesign bzw. Surface Pattern Design geht es um das Designen von Oberflächen. Diese Designs müssen nicht immer Muster sein, auch Illustrationen und/oder Handlettering kommen oft zum Einsatz. Den meisten Leuten ist Textildruck oder Stoffdruck ein Begriff, aber die Möglichkeiten im Surface Pattern Design sind so viel größer als das: von Accessoires, Home Decor, Tapeten, Schreib- und Bürowaren bis hin zu Kosmetikprodukten. Die Möglichkeiten sind nahezu unendlich.

Genauso vielseitig wie die Einsatzmöglichkeiten sind auch die Designmöglichkeiten. In diesem Artikel möchte ich die vier gängigsten Layouts, im Musterdesign auch Rapport genannt, vorstellen.

Was sind überhaupt Musterrapporte?

Im Grunde lässt sich jedes Muster auf die Art der Symmetrie zurückführen, die verwendet wird (Drehsymmetrie, Parallelverschiebung, Achsenspiegelung und Gleitspiegelung; aus „Muster im Rapport“, kein affiliate link). Grob gesagt, geht es bei Musterrapporten also um die Art und Weise, wie die Motive innerhalb des Musters angeordnet sind. Dabei ist nicht jedes Motiv für alle Rapportarten geeignet. Manchmal ist es ratsam, mehrere Layouts auszuprobieren um zu entscheiden, welches am besten für das Motiv passt.

Die grundlegenden Versätze und Rapporte

Die gängigsten Versätze und Rapporte für flächige Wiederholungsmuster sind:

1. Geradversatz (engl. „full drop“)

Beim Geradversatz (auch bekannt als “gerader Rapport” oder “gerader Verband”) werden die Muster oder Elemente in gerader Linie über die Oberfläche wiederholt. Jede wiederholte Reihe oder Spalte beginnt und endet auf der gleichen horizontalen und vertikalen Achse. Der Versatz zwischen den Wiederholungen ist in beiden Richtungen gleich. Dieser Rapport erzeugt eine regelmäßige, geometrische Anordnung und wird oft in Fliesen, Backsteinmauern oder Holzverkleidungen verwendet.

Geradversatz; alle Objekte sind auf einer Linie

2. Ziegelrapport (engl. „brick pattern“)

Der Ziegelrapport (auch “Bruchversatz” genannt) ist eine Rapportart, bei der die Muster oder Elemente wie Ziegelsteine versetzt angeordnet werden. Dabei wird jede neue Reihe um die Hälfte der Länge des Musters oder Elements verschoben. Dies erzeugt den Eindruck eines Mauerwerks mit versetzten Ziegelsteinen. Der Ziegelrapport wird häufig in Artikel im Bereich Home Decor, Tapeten, Papeterieprodukten und Stoffdesigns verwendet.

Ziegelrapport; Objekte sind wie Ziegelsteine angeordnet

3. Halbversatz (engl. „half drop“)

Beim Halbversatz (auch “halber Rapport” oder “halb gedrehter Rapport”) werden die Muster oder Elemente in einer diagonalen Ausrichtung wiederholt. Jede wiederholte Reihe oder Spalte beginnt halb so weit versetzt wie die vorherige. Der Versatz erfolgt sowohl horizontal als auch vertikal. Dieser Rapport erzeugt eine dynamische und lebendige Wirkung und wird oft in Tapeten, Stoffen und Keramikfliesen eingesetzt.

Halbversatz; Spalten bzw. Reihen beginnen halb so weit versetzt wie die vorherige

4. Unregelmäßiger Streuversatz (engl. „tossed”, “random pattern repeat” oder “allover“)

Der Streuversatz ist eine Rapportart, bei der die Muster oder Elemente scheinbar willkürlich über die Oberfläche verteilt sind. Es gibt keinen festgelegten Versatz. Stattdessen werden die Elemente so angeordnet, dass ein zufälliger und natürlicher Eindruck entsteht, als wären die Elemente in die Luft geworfen. Der Streuversatz lässt sich in zahlreichen Bereichen anwenden, besonders oft aber im Bereich Papeterie, Home Decor und Produkte für Kinder. Es eignet sich besonders für organische, naturinspirierte Designs wie Blumenmuster oder Blätterranken.

Streuversatz; die Elemente sind frei über die Fläche verteilt

Aus diesen vier Rapporten lassen sich unzählige weitere Variationen ableiten durch Drehung, Spiegelung und Ausrichtung der einzelnen Motive auf dem Muster. Beispielsweise lassen sich die Objekte leicht drehen und dann in den entsprechenden Musterlayouts anordnen.

Das Objekt ist gedreht und im Geradversatz angeordnet – gleich eine ganz andere Dynamik und Anmutung

Man kann das Objekt auch drehen und in den Halbversatz bringen. Auf diese Weise entsteht eine schwache Diagonale.

Gedrehtes Objekt im Halbversatz

Eine weitere Variante ist die Drehung des Objekts um einen Mittelpunkt, wie im folgenden Bild zu sehen.

Drehung des Objekts um Mittelpunkt

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Surface Pattern Design eine Welt der kreativen Möglichkeiten eröffnet, in der durch die Kombination von Symmetrie, Anordnung und Variation einzigartige und ansprechende Oberflächendesigns entstehen. Mit unzähligen Variationen und inspirierenden Motiven bietet diese Kunstform eine Vielzahl von Stilen und Wirkungen für verschiedene Produkte. Es ist eine faszinierende Disziplin, die sowohl im kommerziellen Bereich als auch ästhetisch großen Anklang findet und die grenzenlose Kreativität der Designer widerspiegelt.

Welches Layout gefällt Dir am besten und warum? Lass es mich gerne in den Kommentaren wissen!

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Janina Steger lächelnd

Illustratorin, Designerin und Gründerin des Designstudio Philografina. Neben Grafikdesign, Infografiken und Illustrationen für Unternehmen und Start-ups liebe ich es, bunte und verspielte Muster in verschiedenen Techniken zu gestalten. Die
Freude an der Vielfalt kreativer Möglichkeiten möchte ich gerne mit dir teilen.

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