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Monatsrückblick August 2023, roter Funkenregen

Monatsrückblick August 2023 – Visitenkarten, Workation und neue Ufer

August – der Inbegriff des Sommers, der Ferien, der Schließzeiten der Betreuungseinrichtungen… Was? Ja, jedes Jahr müssen etwa drei bis vier Wochen (je nach Überschneidung der Einrichtungen) überbrückt werden. Das war ein willkommener Grund, wieder ins Familienhaus in Slowenien zu fahren und Urlaub und Arbeit zu verbinden. Dabei kamen tausend neue Ideen und Impulse ganz von selbst. Abgesehen davon stand im August die Erstellung meiner eigenen Visitenkarten an – eine gar nicht so einfache Aufgabe für einen Designer. Aber lies selbst…

Eigene Visitenkarten – Wenn der Designer sein schlimmster Kritiker ist

Lange hatte ich gar keine physischen Visitenkarten benötigt. Meine bestehenden Kunden hatten meine Kontaktdaten und neue Kunden kamen über Empfehlungen. Nun gibt es aber einen konkreten Anlass, zu dem ich Visitenkarten benötige (bald mehr dazu). Und da begann die Herausforderung:  Wie entwickelt man ein Layout, das den eigenen Ansprüchen genügt? Jeder Designer kennt dieses Dilemma. Man überlegt fünfmal, ob das Layout passt, ob man die Grafik nicht doch lieber 2 Punkt weiter nach links verschiebt. Man vertieft sich in Kerning und Zeilenabständen. Doch irgendwann verliert man sich darin und kann es nicht mehr mit genügend Abstand beurteilen. Es gibt ja keinen Kunden, der sagt „Das gefällt mir, das ist verbesserungswürdig.“ Man selbst ist sein einziger Kritiker – und der ist, wie eben beschrieben, nach einer gewissen Zeit nicht mehr zurechnungsfähig, weil er den Wald vor lauter Bäumen nicht sieht.

Und genau hier kommt das oft gepriesene Netzwerk ins Spiel. Ich kann nicht oft genug betonen, wie hilfreich es ist. Also erstellte ich diverse Layout-Varianten und holte mir Feedback ein. Zum einen von meinen lieben KollegInnen aus dem Coaching von Achtung Designer (online), zum anderen von meinen liebsten Designstammtisch-KollegInnen (persönlich). Aus allen Anmerkungen und jeweiligen Schwerpunkten der Feedback-Geber entstand dann ein Layout, das ich in Druck geben konnte. Ich entschied mich für 380g/qm Soft Touch Papier und veredelte die Karten mit Relieflack. Ein Hoch auf das Netzwerk! Danke an Euch alle! Am Ende war (bin!) ich mit dem Ergebnis mehr als zufrieden.

Die fertigen Visitenkarten mit Relieflack

Workation – für mich ein super Konzept

Wie luxuriös es ist, wenn man das Angenehme mit dem Nützlichen verbinden kann. In unserem Fall Familienurlaub mit der Arbeit. Ich habe einmal mehr festgestellt, dass diese beiden Begriffe überhaupt nicht im Widerspruch stehen müssen. Bereits im April hatten wir dieses Konzept getestet und für großartig befunden  (kannst du gerne hier nachlesen). Dieses Mal sollte es jedoch länger dauern, mit einer Pause am Meer dazwischen.

Mein Plan für diese Zeit war es, meinen neuen Blog-Artikel zu schreiben. Ich dachte, ich würde mindestens zehn Arbeitstage benötigen, einschließlich Recherche, Design im Hintergrund und Ausformulierung. (Worum es ging? Um die Erstellung von Stickern.) Doch in der entspannten Umgebung mit einem kleineren Laptopbildschirm und einem aufgeräumten Arbeitsplatz funktionierte alles wunderbar und wesentlich schneller. Am letzten Tag vor unserer Abreise hatte ich den Text und sämtliche Grafiken bereits in WordPress gesetzt und musste nur noch auf die Lieferung der Drucksachen zu Hause warten. Yes!

Predjamski Grad, Meer in Portoroz und Piran
Neben der Arbeit auch viel Kultur und Entspannung: Predjamski Grad, Meer in Portoroz und Piran

Was ich während dieser Zeit besonders interessant fand, war, wie sehr ich mich Tag für Tag entspannte, einfach durch die veränderte Umgebung und Nachmittagsgestaltung. Statt die Kinder zu verschiedenen Nachmittagsaktionen hinzubringen und abzuholen, konnten wir zusammen in Ruhe schwimmen oder spazieren gehen. Die Türen zum Büro standen für die Kinder wieder offen, und sie konnten sich ab und zu eine Umarmung oder ein bisschen Nähe holen, bevor sie zu den Großeltern zurückkehrten (die dies überhaupt erst möglich machten! Danke, danke, danke!). Niemand musste zurückstecken, und alle waren glücklich. Wir führten unseren normalen Arbeitsalltag fort, nur wesentlich entspannter.

Immer wieder auf zu neuen Ufern

Immer wieder auf zu neuen Ufern! Wenn ich in fremden Ländern bin, liebe ich es, durch Supermärkte und Läden zu schlendern und mir die verschiedenen Produkte anzusehen. Nicht nur die Auswahl an Lebensmitteln und anderen Produkten fasziniert mich, auch die Aufmachung ist oft ganz anders als bei uns – mal verspielter, mal mutiger. Dieses Mal landete ich in einem großen Supermarkt in Slowenien (natürlich) in der Kreativabteilung. Und dort entdeckte ich etwas Aufregendes: Temperafarben! Zuerst musste ich schnell das Internet konsultieren, um herauszufinden, was es mit diesen Farben auf sich hat. Ich dachte nach dieser kurzen Recherche fälschlicherweise zunächst, sie wären das gleiche wie Gouache-Farben. Jedenfalls kaufte ich sie zusammen mit einem Satz Pinseln und einem Malblock.

Zeichenblock, Temperafarben und Pinsel
Meine stolzen Errungenschaften

Noch am selben Abend musste ich die Farben unbedingt ausprobieren. Das Malverhalten war tatsächlich anders als bei Aquarell- oder Acrylfarben. Etwas zäher, aber dennoch gut mit Wasser zu verdünnen, im Auftrag etwas gewöhnungsbedürftig, aber nach dem Trocknen fühlte sich die Oberfläche samtig an. Ich war begeistert. Ich recherchierte weiter und fand dann heraus, dass Temperafarben im Vergleich zu Gouachefarben einen Leinölanteil enthalten, der dazu führt, dass die Farben nicht ganz so gut mit Wasser wieder anlösbar sind und auch nicht ganz so matt trocknen. Ich hatte trotzdem große Freude daran mit diesen Farben zu malen.

Nach einigen Abenden und etlichen Videos (allerdings vorrangig zu Gouache) später, beschloss ich, dass ich die Farben nun ausgiebig testen/aufbrauchen und mir danach ein Set Gouachefarben mit vier Grundfarben (Cyan, Magenta, Gelb und Weiß) kaufen würde. Ich bin wirklich sehr neugierig auf das Verhalten der Farben ohne den Ölanteil.

Was mich diesen Monat noch begeisterte: Das Meer an der Adria in all seinen Farben, eine Spinnenaustellung in Piran mit echten Tarantulas, Schwarzen Witwen und Skorpionen, das Buch “Auf Erden sind wir kurz grandios” von Ocean Vuong sowie der Besuch des Museums Brandhorst.

Jetzt, voller Eindrücke und Inspiration, freue ich mich auf den Herbst und die neuen Abenteuer, die er bringen wird. Wie war dein Sommer? Teilst du auch meine Begeisterung für das Ausprobieren neuer Dinge? Lass es mich gerne in den Kommentaren wissen.

2 Antworten

  1. Deine Visitenkarten sind wirklich wunderschön geworden. Der Relieflack hat sich tatsächlich gelohnt. Ich mag die Haptik vom Papier auch sehr gerne. Es ist direkt fühlbar, dass man etwas Besonderes in der Hand hat.

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Hi, ich bin Janina!

Janina Steger lächelnd

Illustratorin, Designerin und Gründerin des Designstudio Philografina. Neben Grafikdesign, Infografiken und Illustrationen für Unternehmen und Start-ups liebe ich es, bunte und verspielte Muster in verschiedenen Techniken zu gestalten. Die
Freude an der Vielfalt kreativer Möglichkeiten möchte ich gerne mit dir teilen.

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