Du betrittst den Raum – und hunderte lachende Gesichter strahlen dich an. Erst schmunzelst du, dann kicherst du. Plötzlich steckst du mitten drin – Lachen ist ansteckend! Genau diesen Moment wollte ich mit meiner Wandgestaltung in der „Humorbox“ im Kunstlabor 2 erschaffen.
Die Idee: Einen Raum zu schaffen, in dem Humor nicht nur gehört, sondern auch visuell erlebt werden kann. Eine Herausforderung, der ich mit einer einzigartigen Wandgestaltung begegnete – voller lachender Gesichter, verspielter Linien und kleinen Details. Doch es geht hier um mehr als nur ein Kunstprojekt. Es geht um Emotionen, um die Kraft des Lachens und darum, wie Raumgestaltung Menschen verbindet.
Wie verwandelt man eine Wand in ein lebendiges Erlebnis? Und was passiert, wenn Besucher plötzlich von Lachen umgeben sind? In diesem Beitrag möchte ich die Entstehungsgeschichte dieses Murals erzählen – und warum dieses Projekt mehr ist als nur eine Illustration.
Lachen visuell erlebbar machen – das Konzept dahinter
Als ich den Auftrag zur Gestaltung der „Humorbox“ im Kunstlabor 2 erhielt, war ich sofort begeistert von der Idee, Lachen visuell erlebbar zu machen. Das Projekt, eine Zusammenarbeit mit dem Forum Humor und komische Kunst e.V., bot die perfekte Gelegenheit, meine Fähigkeiten als Illustratorin und Surface Designerin zu kombinieren.
Die Aufgabe bestand darin, einen Raum im Kunstlabor 2 in München zu gestalten, der sich in das Gesamtkonzept des Hauses einfügt. Ziel war es, ein immersives Erlebnis zu schaffen, das das universelle Phänomen des Lachens erforscht und die Besucher zum Nachdenken anregt.

Ein Raum voller lachender Gesichter – Menschen, Tiere, Fantasiewesen. Jedes Lächeln erzählt eine eigene Geschichte, von herzhaftem Lachen bis zum zögerlichen Schmunzeln. Lachen kann verbinden, überraschen oder verwirren – genau mit diesen Emotionen wollte ich spielen.
Die Wandgestaltung spielt mit den Facetten des Lachens: Freude, Überraschung – vielleicht sogar ein Moment der Irritation, bevor die Erleichterung kommt. Denn Lachen ist mehr als nur Spaß – es verbindet. Die zentrale Botschaft lautet: Lachen verbindet, löst Spannungen und zeigt, dass Zweifel und Unsicherheiten oft unbegründet sind. Ziel ist es, die Besucher mit einem positiven Gefühl und einer neuen Wertschätzung für das Lachen zu entlassen. Sie fragen sich: Warum wird hier gelacht? Über mich? Mit mir?
Die anfängliche Irritation wird durch die fröhliche Gestaltung schnell aufgelöst. Die Besucher erkennen, dass das Lachen nichts Bedrohliches hat, sondern sie einlädt, sich mit der positiven Energie des Lachens zu verbinden. Die visuelle Gestaltung sollte durch Geräusche des Lachens ergänzt werden, um ein ganzheitliches Erlebnis zu schaffen.
Von der Skizze zur fertigen Wandmalerei
Mit Skizzen füllte ich ganze Blätter – ein tränenreiches Lachen hier, ein verschmitztes Lächeln da. Ich wollte jede Nuance einfangen, von breitem Grinsen bis zum verstohlenen Schmunzeln. Mein Stil war bereits geprägt durch frühere Arbeiten – und genau deshalb passte dieses Projekt perfekt zu mir.

Auch die Figuren sollten vielfältig und abwechslungsreich sein; mein Ziel war es, keine einzige Wiederholung an der Wand zu haben. Jedes Gesicht sollte für sich oder auch im Zusammenspiel mit den Nachbargesichtern eine Geschichte erzählen.
Anfang Januar 2025 begann dann die konkrete Umsetzung im Kunstlabor 2. Die Wandgestaltung war ein intensiver und wunderbar meditativer Prozess, bei dem jedes Detail sorgfältig ausgearbeitet wurde.

Mit zwei Acrylmarkern und vier Nachfüllungen bewaffnet begann ich zu zeichnen – Gesicht für Gesicht. Fun Fact: Nach jeder Session an der Wand war meine Laune einfach großartig. Spiegelneuronen lassen grüßen!

Eine besondere Herausforderung war die Integration der akustischen Elemente, die vom Forum Humor und komische Kunst e.V. beigesteuert und von Groundlift-Studio Stegen installiert wurden. Es galt, eine harmonische Verbindung zwischen visuellen und auditiven Eindrücken zu schaffen, die sich gegenseitig verstärken, ohne zu überwältigen. Über ein Fußpedal kann der Besucher das Audiosignal selbst steuern. Die Aufnahme des Lachens stammt übrigens von einer Lach-Yoga-Gruppe aus München.
Die Eröffnung des Raumes
Samstag, der 8. Februar, Eröffnungstag. Ein letzter Blick auf die Wand, ein leichtes Kribbeln. Werden die Besucher lachen? Werden sie sich darauf einlassen? Und dann passiert es: Ein erstes Schmunzeln. Ein Kichern. Schließlich ein lautes Lachen – genau das war das Ziel!

In Zeiten, in denen so vieles schwer und ernst ist, finde ich es umso wichtiger, Räume für Leichtigkeit und Freude zu schaffen. Lachen verbindet, Lachen befreit.
Wenn ich mit meiner Arbeit dazu beitragen kann, dass Menschen für einen Moment den Alltag vergessen und einfach fröhlich sind, dann macht das etwas mit mir. Es motiviert mich, trotz der aktuellen Situation, Freude und Heiterkeit in die Welt zu tragen.
Fazit – mehr davon!
Die Arbeit an der „Humorbox“ war eine bereichernde Erfahrung, die mein Portfolio um ein einzigartiges Projekt erweitert hat. Es hat mir gezeigt, wie Illustration und Raumgestaltung zusammenwirken können, um ein immersives Erlebnis zu schaffen.

Dieses Projekt öffnet Türen für ähnliche Aufträge in der Zukunft. Ob Büro, Café oder öffentlicher Raum – ich bringe mit meinen Wandgestaltungen Kreativität und Lebensfreude an die Wände. Hast du Lust auf ein einzigartiges Design? Dann melde dich bei mir.
Die „Humorbox“ ist ab dem 8. Februar 2025 das gesamte Jahr über im Kunstlabor 2 in der Dachauer Straße 90, 80335 München, samstags und sonntags von 12 bis 18 Uhr, zu sehen.