Der Februar ist in diesem Jahr etwas Besonderes – nicht nur, weil er 29 Tage hat, sondern auch, weil er mir einen beruflichen Durchbruch in Sachen Akquise gebracht hat. LinkedIn ist mein neuer vielversprechender Spieler im Social Media Team. Außerdem arbeite ich weiterhin mit großer Freude an meinem Online-Kurs (Bullet Journal für kreative Freelancer) und lerne so viel Neues dabei. Mein Visionboard zusammen mit dem 90-Tage-Plan und dem Bullet Journal haben mir im Februar geholfen, einiges zu erledigen und meinen Zielen immer näher zu kommen. Aber wie sieht es aus, wenn der Alltag hektisch und voll ist? In diesem Blogbeitrag möchte ich nicht nur meine Erfahrungen des letzten Monats teilen, sondern auch die Tools vorstellen, die mir helfen, den Balanceakt zwischen kreativem Schaffen und geschäftlichen Zielen zu meistern. Ein Hoch auf die Tools, die sich gefunden haben und mich unterstützen!
LinkedIn als Akquise-Tool
Wer mir schon eine Weile folgt – hier oder auf Social Media – weiß, dass ich dieses Jahr meine Marketingstrategie überarbeiten möchte, zielgerichteter und effizienter. Dabei bin ich auf das Ebook „LinkedIn für Illustrator*innen“ von Karolina Zolubak gestoßen. Im Januar habe ich es durchgearbeitet und mich seitdem um meinen, zugegeben, bisher vernachlässigten LinkedIn-Account gekümmert.
Was genau habe ich gemacht? Die Grundlagen sind simpel und trotzdem habe ich mir in der Vergangenheit keine Zeit dafür genommen: ein professionelles Profil mit aussagekräftigem Slogan (Positionierung und Nische in einem Satz), Hinzufügen meiner Serviceleistungen und Medien, überall dort, wo immer sie hinzugefügt werden können und natürlich die Aktualisierung meines Lebenslaufs. Mein wichtigstes Aha-Erlebnis dabei: Es macht Sinn, sich als Freiberufler eine eigene Unternehmensseite anzulegen, denn dort kann man jeden neuen Auftrag, den man bekommt, als Erfahrung hinzufügen. Meinen Header habe ich auch ein wenig auf Vordermann gebracht. Immerhin das Profilbild passte noch.
Dann ging es an den Netzwerkaufbau. Hier hatte ich mir am Anfang des Jahres ein messbares Ziel gesetzt, wie viele Kontakte ich am Ende des Jahres haben möchte und musste erst einmal meine Scheu überwinden, Leuten eine Anfrage zu schicken. Aber auch hier hat Karolinas Tipp geholfen: „Fang klein an.“ Konkret bedeutete das, dass ich erst einmal meine Xing-Kontakte (die Plattform nutze ich eigentlich gar nicht mehr wirklich) durchforstete und überlegte, wer mich auf meinen verschiedenen beruflichen Stationen begleitet hat. Dabei ist übrigens der eine oder andere schöne Austausch entstanden.
Ich arbeite immer noch an meiner Postingstrategie. Nach und nach lerne ich, wie ich Beiträge mit Hilfe des Storytellings aufbaue und versuche dabei immer im Hinterkopf zu behalten, wen ich damit eigentlich erreichen möchte. Das ist für mich die größte Herausforderung. Denn dazu braucht es Inhalte, die einerseits für meine Zielgruppe interessant sind, zu denen ich aber anderseits auch genügend Sinnvolles zu sagen habe, dass ein ganzer Artikel dabei herauskommt. Ich möchte keine Beiträge nur um der Regelmäßigkeit willen posten. Ich möchte Beiträge posten, die gerne gelesen werden und informativ sind.
Das bringt mich gleich zum nächsten Punkt, der Contentstrategie. Für die drei Bereiche Posten, Kommentieren und Netzwerken habe ich mir Zeit im Kalender geblockt, damit ich mich nicht im Social Media Sog verliere (und das passiert auch auf LinkedIn sehr schnell, weil es so viel Interessantes zu lesen gibt – huch, schon wieder eine Viertelstunde vorbei!). Das klappt bisher nur so mittelmäßig, was vor allem daran liegt, dass ich noch keinen vernünftigen Redaktionsplan für LinkedIn entwickelt habe. Wahrscheinlich würde für den Anfang auch eine Liste reichen, auf der ich meine Artikelideen festhalte. Nun ja, alles darf sich noch entwickeln und Rom wurde auch nicht an einem Tag erbaut.
Der schönste Moment im Februar war, als ich eine E-Mail bekam mit dem Inhalt: „Ich habe dich auf LinkedIn entdeckt. Möchtest du mit uns zusammenarbeiten?“ Ab diesem Zeitpunkt war mir klar, dass dieser Ansatz tatsächlich funktionieren kann. Die Zusammenarbeit ist übrigens zustande gekommen und ich freue mich riesig darüber.
Mein bisheriges Fazit zu LinkedIn als Akquise-Tool ist, dass es auch für Freiberufler sehr gut funktionieren kann, wenn man weiß, was man und wen man erreichen möchte.
Von Konzept bis Klang – die Entwicklungen meines Online-Kurses „Bullet Journal für (kreative) Freelancer“
Wie bereits im letzten Monatsrückblick beschrieben, erstelle ich gerade einen Online-Kurs für Skillshare zum Thema „Bullet Journal für (kreative) Freelancer“. Im Februar habe ich mir dafür einen Ablaufplan mit allen Aufgaben (ja, es sind viele) erstellt.
Angefangen habe ich mit der inhaltlichen Konzeption. Was will ich überhaupt erzählen? Welche Inhalte muss ich noch genauer recherchieren? Aus verschiedenen Büchern und eigenen Erfahrungen habe ich mir ein Konzept und einen inhaltlichen Ablauf erarbeitet. Einerseits sollte der Kurs natürlich über das Thema informieren, andererseits aber auch gleich zum Mitmachen animieren und den Einstieg so einfach wie möglich machen. (Denn vom Gewohnten auf etwas Neues umzuschalten kostet oft Überwindung, wenn man erst einmal etwas investieren muss, so meine Erfahrung). Die erste Aufgabe ist jedenfalls erledigt, das Konzept steht.
Worüber ich mich auch sehr freue, ist die Musik, die bis auf den Feinschliff fertig ist. Erstellt hat sie DJ & Producer PlayTheTurreen und ich war beeindruckt von seiner Arbeitsweise. Wusstest du, dass Musikproduzenten genauso mit Moodboards arbeiten wie Designer und Illustratoren? Er hat sich anfangs also erst einmal ein Stimmungsbild erstellt, mit Fotos und Bildern, die das zeigen, was ich mir von der Musik erhoffe (motivierend, fröhlich soll sie sein). Dann ging es darum, Beispiele und Instrumente zu finden, die mir gefallen oder auch gar nicht gefallen. Ich fühlte mich sehr an meine eigene Arbeitsweise mit Kunden bei Corporate Designs erinnert. Ein paar Tage später dann – tadaaa – durfte ich probehören und fand es wunderbar passend für mein Projekt. Ein weiteres Häkchen an einer Aufgabe.
Auch die Technik ist geklärt (womit nehme ich auf, was brauche ich noch, welche Schnittsoftware benutze ich), worüber ich auch sehr erleichtert bin. Ich hatte nämlich anfangs befürchtet, dass ich mich mit technischen Anschaffungen in Unkosten stürze, aber das ist zum Glück nicht der Fall.
Aktuell arbeite ich an den Audio-Vision-Skripts, also an der tatsächlichen Ausarbeitung dessen, was ich im Video sagen und zeigen werde. Meine Begeisterung für das ganze Thema ist ungebrochen und ich liebe es, daran zu arbeiten. Schwierig ist es, einen konkreten Zeitplan aufzustellen (und ich liebe es, zu planen und mich dann an die Pläne zu halten), da laufende Aufträge für mich Vorrang haben. Aber das ist in Ordnung. Ich habe keinen Zeitdruck. Oder nur den, den ich mir selbst mache. Und daran arbeite ich kontinuierlich, dass ich auch in stressigen Phasen innerlich ruhig bleibe und eine Sache nach der anderen abarbeite. Was mich zum nächsten großen Thema dieses Monats bringt…
Wenn die Ziele in greifbare Nähe rücken… oder wie mir Planung hilft, am Ball zu bleiben
Letzten Monat habe ich darüber berichtet, wie ich meine Planung fürs Jahr oder besser für das erste Quartal angehe. Ich nutze ein Bullet Journal (natürlich, s. o. ;-)) für den Überblick über meine täglichen/monatlichen Aufgaben und Trello als Planungstool für Aufträge und Redaktionspläne. Tools als Werkzeuge sollen das Leben vereinfachen und nicht zusätzlichen Aufwand verursachen, weil man nur noch mit dem Pflegen der Tools beschäftigt ist. Ich habe in den letzten beiden Jahren verschiedene Systeme ausgetestet und geschaut, was zu mir passt und nützlich für meine Bedürfnisse ist. Und was auch ganz wichtig ist: Die Tools müssen an meine Bedürfnisse anpassbar sein und so lange verändert werden können, bis sie für mich optimal funktionieren und mir helfen, meine Entwicklung zu gestalten.
Anfang dieses Jahres habe ich zudem bemerkt, dass ich meine Arbeit und meine tägliche Organisation umstellen muss. Wie viele Selbständige arbeite ich an vielen verschiedenen Themen: von den produktiven Aufträgen und fachlichen Inhalten meines Berufes (Infografiken, Illustrationen, Workshops) bis hin zu Organisation und eigenem Marketing. Durch die vielen verschiedenen Themen bei gleichbleibender (und immer zu wenig ;-)) Zeit brauchte ich ein System, mit dem ich nicht sequentiell, sondern parallel Tag für Tag an meinen Aufgaben arbeiten konnte. Meine Lösung war dann ein klassischer Stundenplan, in dem ich die mir zur Verfügung stehende Zeit auf meine Ziele und Projekte verteilte. Ein fancy, neudeutscher Begriff dafür ist auch Time Boxing oder Calendar Blocking. Ich habe mir meine Ziele angesehen, daraus Kategorien gebildet (Arbeiten an Aufträgen, Social Media, Bloggen, Kreativzeit, Büroorganisation) und dafür jeweils Zeiten an den verschiedenen Tagen der Woche eingeplant.
Aber wie sieht es dann tatsächlich aus, wenn es in einer Woche viele Telefonate, unvorhergesehene Termine oder mehrere Anfragen gibt, die beantwortet werden müssen? Wenn der Abgabetermin drängt und der neue Beitrag für LinkedIn noch nicht geschrieben ist? Und wie passt das mit dem 90-Tage-Plan zusammen, den ich mir für Q1 erstellt habe (in dem ich meine Ziele für Q1 formuliert habe)? Das musste ich ein bisschen analysieren und eine gute Balance schaffen zwischen produktivem Arbeiten an Kundenaufträgen (die schließlich das Herz meines Unternehmens ausmachen – ohne Aufträge kein Geschäft) und Punkten, die meine eigene berufliche Entwicklung und das Wachstum meines Unternehmens betreffen.
Ehrlich gesagt klappt das mal besser, mal schlechter. So viel Spaß mir und meinem Projektmanagement-Herz die Planung auch macht, manchmal kann man das, wofür man eigentlich vier Stunden braucht, eben nicht in zwei Stunden schaffen. Und das ist auch in Ordnung. Mein Mantra in solchen Momenten ist immer „eins nach dem anderen“. Ein Vorteil der Selbständigkeit ist ja auch, dass ich in solchen Situationen niemandem außer mir selbst Rechenschaft schuldig bin und (ich wiederhole den vorigen Absatz) nur so viel Druck und Stress habe, wie ich mir selbst mache. Hier zu einer ruhigen Gelassenheit zu kommen, ist mein Ziel.
Was mich aber sehr freut, ist, dass ich in den einzelnen Bereichen einen Fortschritt, eine Bewegung sehe. Nichts ist vier Wochen liegen geblieben, sondern an allen Themen wurde gearbeitet. Alles hat sich ein Stück weiterentwickelt. Rechnerisch habe ich von meinem 90-Tage-Plan etwa 30 Prozent geschafft, was mich zufrieden stimmt, wenn man bedenkt, dass die Zeit, die ich für Kundenaufträge brauche, darin nicht enthalten ist.
Wie war dein Februar? Welche Arbeitstools funktionieren für dich in hektischen Arbeitssituationen? Bist du ein Fan von Planungstools? Wenn nicht, wie funktioniert dein Arbeitsalltag? Schreib mir gerne in den Kommentaren. Ich freue mich immer über einen Austausch.
2 Antworten
Ein wunderschöner und informativer Artikel!
Die Zusammenarbeit mit dir ist super und durchweg angenehm und es freut mich sehr, dass ich zu diesem ersten Schritt beitragen darf.
Bezüglich des Workflows: Das unterscheidet sich bei mir je nach Auftrag und Laune. Mal ist es eher ein sich von der Entstehung leiten lassen ohne zu wissen wohin die Reise führt.
Bei gezielten Projekten oder Auftragsarbeiten ist dann ein Moodboard inkl. Referenztracks unabdinglich.
Darauf gekommen bin ich durch https://underdog.brussels/. Ich habe bisher auch nirgendwo sonst davon gehört.
Da Designer das schon seit jeher machen, denke ich, dass Kreative sich immer wieder was abgucken können und sollten. Selbst wenn sie aus ganz verschiedenen Ecken des Erschaffens kommen.
Herzlichen Dank für die lieben Worte und das Kompliment, was ich nur zurückgeben kann.
Danke auch für den Einblick in deine Prozesse. Du hast absolut recht, dass verschiedene Techniken aus verschiedenen Kreativbranchen auch für andere Bereiche übertragbar sind und man von ihnen profitieren kann.